Pilgerfahrt zur Erde by Robert Sheckley
Autor:Robert Sheckley [Sheckley, Robert - Pilgerfahrt zur Erde]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: SF, DDR, Erzählungen, USA
veröffentlicht: 2016-08-24T16:00:00+00:00
Die Unterbrechung war auf dem Bildschirm deutlich zu sehen. Ein Blick aus dem Sehschlitz bestätigte Clayton, daß hier ein Felsbrocken über die Leitung gerollt sein mußte und sie zerdrückt hatte.
Er hielt sein Fahrzeug auf der windzugewandten Seite der Leitung an. Es wehte jetzt mit 141 Stundenkilometern. Clayton glitt aus dem Wagen, ausgerüstet mit einigen Rohrstücken, Stahlklebern, einem Windanker und Werkzeugtaschen. Alles war an ihm festgebunden, und er selbst war durch ein starkes Nylonseil am Saurier gesichert.
Draußen brüllte der Wind ohrenbetäubend. Er donnerte und röhrte wie eine Sturmflut. Clayton erhöhte die Sauerstoffzufuhr und ging an die Arbeit. Zwei Stunden später hatte er eine Reparaturarbeit beendet, für die er normalerweise keine fünfzehn Minuten gebraucht hätte. Seine Kleidung hing in Fetzen, und der Luft-Extraktor war völlig staubverklebt.
Er kletterte zurück in den Saurier, schloß die Schleuse und warf sich zur Erholung auf den Boden. Das Fahrzeug begann unter den Windböen zu zittern. Clayton achtete nicht darauf.
»Hallo? Hallo?« rief Nerischev über Funk. Erschöpft zog Clayton sich in den Fahrersitz und meldete sich.
»Schnell zurück, Clayton! Keine Zeit zum Ausruhen! Der Wind ist über 160! Ich glaube, es kommt Sturm auf!«
Ein Sturm auf Carella war etwas, das sich Clayton nicht einmal vorzustellen wagte. Sie hatten in den acht Monaten bisher nur einen erlebt. Der Wind war dabei über 200 Stundenkilometer gegangen.
Er wendete seinen Saurier und machte sich auf den Rückweg. Jetzt mußte er direkt gegen den Wind fahren. Trotz voller Kraft des Diesels mußte er feststellen, daß er mit dem Fahrzeug kaum vorankam. Gegen einen 160-Kilometer-Wind schaffte auch der schwere Diesel nicht mehr als fünf Kilometer in der Stunde.
Clayton starrte durch den Fensterschlitz. Der Wind zeichnete sich selbst mit langen Staub- und Sandfahnen, die alle direkt auf den Saurier zukamen, als würden sie aus dem unendlich weiten Himmel auf das im Verhältnis winzige Gefährt zielen.
Vom Wind getragene Felsbrocken schmetterten gegen den Sehschlitz. Clayton duckte sich jedesmal instinktiv, obwohl für ihn keine wirkliche Gefahr bestand.
Die schwere Maschine begann zu winseln und zu stottern.
»Oh, Baby«, stöhnte Clayton, »laß mich jetzt nicht hängen. Nicht jetzt. Bring Papi nach Hause. Dann kannst du schlappmachen, bitte!«
Er stellte fest, daß es noch fast fünfzehn Kilometer bis zur Station waren, die direkt windauf lag.
Er hörte ein Geräusch, das wie eine Felslawine klang. Es stammte von einem hausgroßen Felsbrocken. Zu groß, um hochgeschleudert zu werden, rollte der Felsen vor dem Wind her und walzte einen Graben in den Boden.
Clayton riß das Steuer zur Seite. Die Maschine quälte sich, und mit unendlicher Langsamkeit begann der Saurier, dem Felsen aus dem Weg zu kriechen. Zitternd verfolgte Clayton die Bahn des Brockens. Er hämmerte mit der Faust auf das Armaturenbrett.
»Beweg dich, Baby, beweg dich!«
Mit dumpfem Dröhnen rollte der Brocken mit gut fünfzig Stundenkilometern an ihm vorbei.
»Zu knapp«, sagte Clayton zu sich selbst. Er versuchte, den Saurier wieder in den Wind zu drehen, in Richtung zur Station. Der Saurier wollte nicht.
Der Diesel wimmerte gequält und versuchte, das große Fahrzeug auf den neuen Kurs zu zwingen. Aber wie eine solide graue Wand drückte der Wind den Saurier immer wieder zurück.
Der Windmesser zeigte 190 Kilometer.
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